Conference documentation / Tagungsdokumentation / Dokumentacja pokonferencyjna / Документація конференції

The conference documentation is available in German Polish Ukrainian language (in progress).
Die Tagungsdokumentation ist in Deutscher Polnischer Ukrainischer Sprache verfügbar (in Arbeit).
Dokumentacja pokonferencyjna dostępna jest w następujących językach niemieckim polskim ukraińskim (w toku).
Документація конференції доступна на німецькою польською Українською мовою (у процесі).

 


 

Video documentation / Videodokumentation / Dokumentacja wideo / Відеодокументація


Rückblick: Europatage zu Pfingsten in Baunatal und Kassel

ein Bericht von Thilda von Lutzau

Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Programms „Zukunftsbrücken für Ukraine“ der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.Es war nicht der heilige, aber ein guter europäischer Geist, der drei Nationen zu Pfingsten miteinander verband. Und die Verständigung war trotz drei verschiedener Sprachen hervorragend. Die Europa-Union hatte Ukrainer, Polen und Deutsche eingeladen. Es wurde simultan durch ehrenamtlich arbeitende Dolmetscher übersetzt. Das gelang – trotz 68 Teilnehmerinnen – erstaunlich gut. Und die kurzen Pausen, die zum Teil entstanden, waren bereichernd für das Verständnis und die Reflexion des Gehörten.

Samstag, 27. Mai 2023

Am Samstag ging es um das Thema „Verlust und Neubeginn“. Über die Erlebnisse und Erfahrungen von Migration und Flucht durch Kriegs- und Nachkriegswirren in Europa (speziell auch die Deportationen und „Umsiedlungen“ in den „Sozialistischen Staaten“) berichteten Menschen aus den drei Ländern. Besonders bewegend waren die Fluchtberichte zweier junger Mütter, die gerade aus der Ukraine geflohen waren. Dann wurde benannt, was schockierend war und was als positiv beim Ankommen empfunden wurde. Auf den Karten der ukrainischen Teilnehmer stand besonders häufig: Danke Deutschland!

Am Samstagabend ging es dann in einer Podiumsdiskussion um die Möglichkeiten der Verbindung durch eine Städtepartnerschaft zwischen drei Städten: Kassel, einer polnischen und einer ukrainischen Stadt. Der frisch gewählte Oberbürgermeister von Kassel, Dr. Sven Schoeller, diskutierte mit der Danziger Beauftragten für Städtepartnerschaften Jolanta Murawska und der früher im Kasseler Magistrat dafür zuständigen Stadträtin Brigitte Bergholter über ihre Erfahrungen und die Chancen zu einem solchen Projekt. Fazit war: Gute Idee, sie kann gelingen, braucht aber konkrete Vorbereitung und dafür Zeit. Schoeller versprach sich dafür einzusetzen und versicherte, er habe auch schon Konkretes dazu im Hinterkopf.

Pfingstsonntag, 28. Mai 2023

Das Thema Korruption bestimmte den Sonntag. Der Vorschlag dazu war aus den Reihen der ukrainischen Community gekommen, und die Tagungsleitung war klug genug, nicht mit der Ukraine, sondern mit Deutschland zu beginnen. Ein Student der Uni Kassel, Timo de Boer, der darüber gearbeitet hatte, analysierte – auch für die meisten Deutschen neu – dass das Wort „Korruption“ im Strafgesetzbuch gar nicht vorkommt und es bisher keine gültige Definition gibt. Das Ranking der Korruptionswahrnehmung zwischen den drei Ländern zeigt große Lücken: Deutschland auf Platz 9, Polen auf Platz 45 und die Ukraine auf dem 116. Platz (von 180 Ländern). Er wies daraufhin, dass die Korruptionsgefahr am größten in den Kommunen sei, da dort langfristige Beziehungen entstehen, die das begünstigen.

Anschließend berichtete Dr. hab. Tomasz Bojar-Fijałkowski, Leiter des Institutes für Wirtschafts- und Finanzrecht aus Polen, zum Thema „Korruption einschränken – notwendige gesetzliche Instrumente und gesellschaftliche Aktivitäten“. Er zeigte auf, wie sich in Polen durch Gesetze Verbesserungen durchsetzen konnten und warnte davor, die Ukraine in die EU aufzunehmen, bevor sie dieses Thema nicht ernsthaft und erfolgreich bearbeitet habe. Die Ukrainer seien eingeladen, aus den Erfahrungen der Polen bei der Korruptionsbekämpfung zu lernen. Ein korruptes Land kann kein demokratisches Land sein. Das wurde deutlich durch den Beitrag von Sergiusz Murenec – einem ukrainischen Journalisten aus Danzig – der eine ganz konkrete Video-Aufnahme zur Korruption in seinem Referat „Korruptionsbekämpfung in der Ukraine“ vorführte. Zum Abschluss kam der Fachvortrag des Präsidenten des Bundessozialgerichts a. D. in Kassel Dr. h.c. Peter Masuch über das Thema „Unbestechliche Strukturen schaffen – Korruptionsprävention im Justizwesen“, der auch auf ganz konkrete Fälle aus Deutschland hinwies und detailliert die Paragraphen aufzählte, die bei der Bekämpfung angewendet werden könne. Ein hochkarätiger wissenschaftlicher Diskurs, so kann Europa von Europa lernen.

Pfingstmontag, 29. Mai 2023

Am Pfingstmontag standen Kultur und Begegnung auf dem Programm. Ab 10 Uhr erkundeten die Teilnehmerinnen das UNESCO-Weltkulturerbe im Bergpark Wilhelmshöhe. Anschließend ging es zur Maltester Ukrainehilfe auf den Rothenberg. In der Sozialkirche St. Joseph, stellte Viktor Buryachok, der die Ukrainehilfe leitet, die beindruckende Arbeit des Malteser Auslandsdienstes vor. Bei einer Führung über das Gelände wurde die perfekt durchorganisierte Arbeitsweise der vielen Ehrenamtlichen deutlich, die bereits in über 50 Transporten Hilfsgüter in die Ukraine geschickt haben, darunter Rollstühle, Krankenhausbetten und allerlei Kleidung. Bei einem kleinen Grillfest, wo schon über konkrete Fortsetzungsprojekte gesprochen wurde, klangen die Europatage aus.

Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Programms „Zukunftsbrücken für Ukraine“ der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.


 

„Östliche Seele, preußische Tugenden“ – die Ukraine auf dem Weg in die EU

Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Programms „Zukunftsbrücken für Ukraine“ der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit

Das Projekt „Europa“ lebt von Begegnungen, die gegenseitiges Kennenlernen, kulturellen Austausch und Aufbau von Beziehungen jeglicher Art zwischen europäischen Bürgern ermöglichen.

Die Rückkehr bzw. die Aufnahme der Ukraine in die europäische Familie ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Dabei ist ukrainisches Volk auf die Hilfe und Unterstützung europäischer Partner angewiesen. Ukrainische Geflüchtete in ganz Europa, insbesondere in Deutschland, stellen eine wichtige Zielgruppe dar, die es in diesem Zusammenhang kennenzulernen gilt. Die Annäherung auf der emotionalen Ebene wird im Rahmen des Projekts dadurch angestrebt, mit Ihnen Fluchterfahrungen zu teilen, die sowohl Deutsche als auch Polen mitbringen. Des Weiteren wird das Ziel verfolgt, Ukrainerinnen und Ukrainer für die zentrale Rolle der Korruptionsbekämpfung für den Aufbau einer stabilen Demokratie und den Wiederaufbau der Ukraine zu sensibilisieren. An Beispielen aus Polen und Deutschland wird verdeutlicht, welche Werkzeuge in die Hand zu nehmen sind, um Korruption auf unterschiedlichen Ebenen zu bekämpfen.

Programm:

26. Mai, Freitag – Ankunft der Gäste, Abend in den Gastfamilien
27. Mai, Samstag – ab 10.00 Uhr in der Stadthalle Baunatal (Marktplatz 14, 34225 Baunatal)
Tagesthema: „Verlust und Neubeginn“

Flucht bzw. Deportation ist eine Erfahrung, die über unterschiedliche Länder und Generationen Menschen verbinden kann. Allein an diesem Wochenende werden Menschen aus folgenden Gruppen anwesend sein: Deutsche, die 1945 aus deutschen Ostgebieten vertrieben wurden; Deutsche, die aus der DDR geflohen sind; Polen, die 1945 aus den polnischen Ostgebieten deportiert wurden; Polen, die während des Kommunismus nach Deutschland geflohen sind; Ukrainer, die seit 2014 vor dem Krieg nach Deutschland und Polen geflohen sind. Wir werden uns dem Thema mit Impulsreferaten, literarischen Texten und beim Austausch in kleinen Gruppen annähern.

ab 9.30 – Einlass und Anmeldung

10.00 – Begrüßung durch Lukas Kiepe, Vorsitzenden der Europa Union Kassel e.V. und Stadtrat Wolfram Meibaum für den Magistrat der Stadt Baunatal

10.15 – Einführung ins Programm, Vorstellung - Dr. Mechthild von Lutzau, Europa Union Kassel e.V.

10.30 – Erstellung eines Herkunfts- und Migrationssoziogramms mit anschließendem Austausch über die jeweiligen Migrationsgeschichten - Dr. Mechthild von Lutzau, Europa Union Kassel e.V.

12.30 – Mittagspause

14.00 – Lesung aus dem Buch "Das pinke Hochzeitsbuch" - Przemek Zybowski, Berlin, Moderation: Viktor Buryachok

Kaffeepause

16.00 – Persönliche Berichte über verschiedene Erfahrungen der Zwangsmigration (Flucht, Deportation und Repatriation)

  • Bożena Kisiel, Danzig: „Im fremden Land Wurzel schlagen – Erfahrungen der Bewohner von Vilnius, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Danzig deportiert wurden“
  • Dr. Krystyna Kamińska, Warschau: „Mehrfache Entwurzelung – Migration aus der Sicht der Kinder“.
  • Dr. Mechthild von Lutzau: „Deutsche auf der Flucht“.
  • N.N.: Erfahrungsbericht aus der Ukraine

18.00 – Abendessen

19.00 – Städtepartnerschaft im deutsch-polnisch-ukrainischen Dreieck - Dr. Sven Schoeller, neu gewählter Oberbürgermeister der Stadt Kassel, Jolanta Murawska, Referentin für städtepartnerschaftliche Zusammenarbeit der Stadt Danzig, Brigitte Bergholter, Kassel

28. Mai, Sonntag – ab 10.00 Uhr in der Stadthalle Baunatal (Marktplatz 14, 34225 Baunatal)
Tagesthema: „Unbestechliche Strukturen schaffen“

Dies soll zunächst theoretisch eingeleitet werden, um anschließend danach zu fragen, wie sich Korruption sowohl in Deutschland, Polen und der Ukraine bekämpfen lässt. Dementsprechend wird das Phänomen Korruption zunächst begrifflich erfasst und diskutiert. Sodann kann untersucht werden, welche Facetten von Korruption sich in den drei Ländern zeigen und was man dagegen unternehmen kann. Vor allem wird analysiert, welche Mechanismen in den jeweiligen Staaten zur Verfügung stehen, um Korruption zu verhindern. Hierbei sollen unter anderem folgende Themen betrachtet werden: Aufsichtsmechanismen, die Rolle der Digitalisierung, Bekämpfung von Patronage und Vetternwirtschaft, Umgang mit öffentlichen Ausschreibungen und Aufklärungsmöglichkeiten.

10.00 – Fachvorträge

  • Timo de Boer, Student Universität Kassel: "Korruption in der Kommune – wie ist es in Deutschland?"
  • Dr. hab. Tomasz Bojar-Fijałkowski, Leiter des Institutes für Wirtschafts- und Finanzrecht:„Korruption einschränken – notwendige gesetzliche Instrumente und gesellschaftliche Aktivitäten“
  • Sergiusz Murenec – Journalist, Danzig: „Korruptionsbekämpfung in der Ukraine“

12.00 – Mittagspause

13.00 – Filmvorführung: „Pamfir“ (Cineplex Kino Baunatal - Friedrich-Ebert-Allee 8a 34225 Baunatal - 3 Minuten Fußweg von der Stadthalle)

In dem in Cannes uraufgeführten Erstling erzählt der ukrainische Filmemacher Dmytro Sukholytkyy-Sobchuk die Geschichte eines Vaters, der dafür kämpft, dass sein Sohn andere Wege einschlägt als er selbst. Eindrücklich verbinden sich volkstümliche Traditionen und Genres. Die Figur gerät zum mythischen Helden des ukrainischen Westens, der sich gegen Korruption und Ignoranz engagiert.

15.00 – Fachvorträge

- Dr. h.c. Peter Masuch – Präsident des Bundessozialgerichts a.D., Kassel: "Unbestechliche Strukturen schaffen - Korruptionsprävention im Justizwesen"

Kaffeepause

16.00 – Podiumsdiskussion, Moderation: Prof. Dr. Hermann K. Heußner, Europa Union Kassel e.V.

18.00 – Abendessen und Möglichkeit zum Austausch

 

29. Mai, Montag –   Begegnung und Kulturprogramm

10.00 – Spaziergang durch den Bergpark Wilhelmshöhe

13.30 – Mittagessen am Rothenberg, Führung und Vorstellung der Ukrainehilfe

18.00 – Abschlusspicknick

 

Teilnahmebedingungen:

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Wir bitten nur um die Zahlung einer Verpflegungs- und Getränkepauschale in Höhe von 12,00 € pro Tag. Die polnischen und ukrainischen Gäste sind davon befreit.

Für auswärtige Gäste besteht die Möglichkeit einer kostenfreien Übernachtung in Gastfamilien.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch, Polnisch und Ukrainisch statt. Alle Programmpunkte werden simultan gedolmetscht.

Wir bitten um eine Anmeldung bis zum 20.05.2023 an die Adresse kassel@eu-hessen.de


„Wschodnia dusza, pruskie zasady – Ukraina w drodze do Unii Europejskiej”

Projekt dofinansowany ze środków Fundacji Współpracy Polsko-Niemieckiej w ramach programu „Mosty przyszłości”.

Program:

27.05. (sobota) – „Utrata ojczyzny i zakorzenianie się w nowym miejscu“, Stadthalle Baunatal, Marktplatz 14

od 9.30 – otwarcie hali

10.00 - powitanie (Lukas Kiepe, przewodniczący Europa Union Kassel e.V. oraz Wolfram Meibaum, przedstawiciel Rady miasta Baunatal)

10.15 – wprowadzenie do tematu - Dr. Mechthild von Lutzau, Europa Union Kassel e.V.

10.30 – Stworzenie socjogramu migracyjnej historii rodzinnej - Dr. Mechthild von Lutzau, Europa Union Kassel e.V.

12.30 – przerwa obiadowa

14.00 – spotkanie autorskie: Przemek Zybowski, Berlin "Das pinke Hochzeitsbuch", prowadzenie: Viktor Buryachok

przerwa

16.00 – referaty na temat doświadczenia przymusowej migracji i jej konsekwencji

  • Bożena Kisiel, Gdańsk :„Zakorzenić się w obcym kraju – doświadczenia mieszkańców Wilna deportowanych do Gdańska po II wojnie światowej“.
  • Dr. Krystyna Kamińska, Warszawa: „Podwójne wykorzenienie – doświadczenie migracji z perspektywy dzieci“.
  • Dr. Mechthild von Lutzau: „Niemieccy uchodźcy“.
  • Yurii Zabijaka : Doświadczenia uchodźców i uchodźczyń z Ukrainy

18.00 - kolacja

19.00 – partnerstwo miast w polsko-niemiecko-ukrańskim trójkącie - Dr. Sven Schoeller, nowowybrany nadburmistrz Kassel, Jolanta Murawska, Referat Spraw Zagranicznych w Biurze Prezydenta miasta Gdańska, Brigitte Bergholter, Kassel

 

28.05. (niedziela) – „Stworzyć struktury odporne na korupcję“

od 9.30 – otwarcie hali

10.00 – referaty

  • Timo de Boar, Kassel: "Korupcja na poziomie samorządowym – jak wygląda sytuacja w Niemczech?"
  • Dr. hab. Tomasz Bojar-Fijałkowski, Gdańsk: „Ograniczanie korupcji – instrumenty prawne i rozwiązanie społeczne“.
  • Sergiusz Murynec, Gdańsk: „Zwalczanie korupcji w Ukrainie“

12.00 – przerwa obiadowa

13.00 –pokaz filmu „Pamfir“

15.00 – referat

Dr. h.c. Peter Masuch, Kassel: "Zapobieganie korupcji w sądownictwie"

przerwa

16.00 – dyskusja panelowa, prowadzenie: Prof. Dr. Hermann K. Heußner, Europa Union Kassel e.V.

18.00 – Abendessen und Möglichkeit zum Austausch

 

29.05. (poniedziałek) – program kulturalny

10.00 – spacer po parku Wilhelmshoehe

13.30 – wizyta w Zakonie Maltańskim koordynującym pomoc Ukrainie w Kassel

18.00 -  piknik